Auf BiblioBuster befasste sich kürzlich ein Post mit der Frage des anonymen bloggens. Auslöser dafür war die Mitteilung von The Annoyed Librarian, zukünftig als bezahlte Bloggerin für das Library Journal zu schreiben sowie die Entrüstung der Free Range Librarian darüber, dass dies weiterhin anonym geschieht.
Soll/darf man also anonym bloggen? Anna-Stina von BiblioBuster meint dazu, dass Blogs wesentlich interessanter sind, wenn man weiss, wer dahinter steckt, da man so die entsprechenden Personen kontaktieren und, z.B. an Tagungen etc. direkt ansprechen kann. Anonyme Blogs dagegen haben wesentlich weniger Gewicht, da man hier automatisch annimmt, dass die betreffende Person eigentlich nicht wirklich zu ihren Ansichten und Meinungen stehen will.
Warum also anonym bloggen? Z.B. weil man Angst um seinen Job hat? Das würde natürlich die Aussage, nicht wirklich öffentlich zu seinen Ansichten zu stehen, bestätigen. Schaut man sich aber ein bisschen in der Lernen 2.0-Umgebung um, dann scheint dies für viele nicht wirklich der Grund zu sein. Wie LoL auch, bloggen hier fast alle Teilnehmer anonym. Vielleicht liegt es daran, dass man als “Anfänger” mit dem neuen Medium noch nicht so vertraut ist, erstmal ein bisschen ausprobieren möchte, ohne sich gleich www-weit preiszugeben, sowieso nicht weiss, ob man das langfristig überhaupt weiter macht und ob man den überhaupt wirklich was Brauchbares mitzuteilen und beizutragen hat.
LoL zumindest geht es so. Sie ist noch nicht so weit, sämtliche Daten, Bilder etc. von sich um den Globus zu schicken. Wehrt sich auch, bis jetzt immer noch erfolgreich, dagegen, dass auf der Website ihrer Bibliothek neben den Kontaktdaten der MitarbeiterInnen auch noch jeweils ein Bilder geladen wird. Diese absolute Öffentlichkeit, über die man keinerlei Kontrolle mehr hat, der man sozusagen machtlos ausgeliefert ist, ist ihr im Moment doch noch zu abschreckend – und auch zu einseitig. Das heisst aber nicht, dass sie nicht zu dem auf diesem Blog Geschriebenem steht. Auch ist ihr Blog absolut kein wohlgehütetes Geheimnis, LoL hat keine Probleme damit, ihn ihrem Freundes- und Kollegenkreis mitzuteilen und ihre Identität preiszugeben. Viel wichtiger als die Identität ist ihr in erster Linie aber jeweils der Inhalt eines Blogs bzw. Posts. Und Kontakt zum jeweiligen Blogger lässt sich über den Blog ja sowieso problemlos herstellen, egal ob man nun weiss, wie die Person mit richtigem Namen heisst, oder nicht.
LoL hat also kein Problem mit anonymen Blogs. Aber wie sehen das andere? – Eigentlich wollte LoL hier jetzt ganz elegant das WordPress-Feature “Add Poll” integrieren. Dazu muss man sich dann aber wieder wo registrieren und das war ihr dann jetzt doch grad ein bisschen zu kompliziert…