Das liebste Kinderbuch

What were your favourite books before you could read?“, fragte Molly Flat im Book Blog des Guardian gestern. Was waren unsere Lieblingsbücher damals? Erinnern wir uns noch an sie? Und wie haben sie uns beeinflusst? – “Can you recall your favourite book before you could read? And is anyone else out there still suffering the consequences today?“.

Hätte man LoL vor 6 Jahren die Geschichte ihres einstigen Lieblingsbuches nacherzählt, hätte sie sich wohl kaum daran erinnert. Aber vor 6 Jahren war da in einer Buchhandlung in Stochkolm dieses Bilderbuch von Elsa Beskow, “Puttes äventyr i blåbärsskogen“, und mit den Bildern kam die Erinnerung zurück.

Die schwedische Kinderbuchautorin Elsa Beskow (1874-1953) hat zahlreiche Kinderbücher verfasst und selbst illustriert, aber keins hat bei LoL einen so grossen Eindruck hinterlassen wie die Geschichte über die Abenteuer des kleinen Peterchens im Blaubeerwald. Wie gerne hätte LoL damals einen solchen Zauberstab mit einer Heidelbeere als Knauf gehabt, wie ihn der Heidelbeerkönig besass. Aber am allerallerliebsten wollte LoL auch so klein werden, wie das Peterchen, um Heidelbeeren (die schon damals zu LoLs absoluten Lieblingsfrüchtchen gehörten) in Fussballgrösse essen zu können. Und vielleicht sind ja Elsa Beskow und Putte sogar mit daran “Schuld”, dass LoL, als Anglistik-Studentin, ein Austauschjahr nicht in England, sondern in Schweden verbracht hat? Und ist nicht vielleicht auch die besondere Faszination des Jugenstils durch die schönen Zeichnungen von Elsa Beskow geprägt worden?

Dass man etwas nicht unbedingt lesen und/oder verstehen muss, um davon begeistert zu sein, kann LoL ebenfalls gut nachvollziehen. Im zarten Kindergartenalter war die amerikanische schwarz/weiss Serie “The Munsters” ihr absoluter Favorit. Obwohl sie vom englischen Originalton kein Wort verstand und die deutschen Untertitel nicht lesen konnte, klebte sie förmlich vor dem Fernseher, wenn die Serie ausgestrahlt wurde. Auch dies scheint Spuren hinterlassen zu haben, hat sie doch immer noch eine besondere Vorliebe für “gothic literature” und sogar für eine ihrer Liz-Prüfungen damals als Thema “the function of the supernatural element in the gothic novel” gewählt (sehr empfehlenswert 🙂 ).

 Heute müssen die Zürcher Kinder wohl ohne Putte auskommen – im Katalog der Zürcher Stadtbibliotheken PBZ ist’s jedenfalls nicht aufzufinden, aber dafür gibt’s in der Nationalbibliothek eine Übersetzung in den Berner Dialekt von 1913 🙂 .

Übrigens:
In Sigtuna, einem kleinen Städtchen nicht weit von Stockholm entfernt, gibt’s an der Hauptstrasse in einem kleinen, windschiefen Fachwerkhäuschen ein nettes kleines Café namens Tant Brun (eine Figur aus Elsa Beskows Buch “Tant Grön, Tant Brun och Tant Gredelin“), wo’s nicht nur feinen Tee und Kaffee gibt, sondern auch herrlichen selbstgebackenen Heidelbeerkuchen… 🙂 .

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